Montag, 29. Dezember 2008

Einladung zu einer Reise


















Meine Feundin/ meine Schwester
einst vereint/ bei wehend’ Hort
einst verwebt wie/ Vogelnester
einst verwandt bei/ mir mit lachend’/ Wort

Zählst dem Lieben/ deine Wunden
gebrannt gemalt/ der Funken Wand
gebannt der Stab/ dunkler Stunden
getilgt dein Bild/ ein and’res Land

Deiner Augen/ weiße Strände
färben sich/ mit buntem Sand
farbig schweift Ge/liebte Ferne
fahrend Lied schenk/ dir ein klingend’/ Band

Harrst der Wogen/ deiner Wellen
tief der Netze/ ewiger Fluss
tief die morgen/hellen Quellen
tief der Gezeit/ verzagter Kuss

Vagabund du/ Dünen entbunden
dein Wille/ weit wehte fort
dein Mut an Win/de gebunden

dein Herz so frei/ zum Bleiben kein/ Ort

Montag, 4. August 2008

Leuchtende

Dein Haar wie Seide unerkannt
der Nächte Schatten unbenannt
Der Morgenröte Tor es taut
Deiner Lippen Aprikosenkleid

übers Wehen Deiner Stirn und Brust
lodert Feuers Braut
Flügel Deiner Lust
Schwingen zu Deiner Alabaster Haut

dann Pflaumen gleicht Dein Zuckermund
des Tages Licht und Lebensrund
und Birnen bricht und Rosen füllt
Dein Herz der Einzigartigkeit


Freitag, 18. April 2008

Ein Mann eine Frau

Ein Mann aus dem Wald, eine Frau in der Stadt. Sie verstehen sich nicht. Welche Geschichte liegt dazwischen?

Ein Mann schreitet durch den Wald. Er trägt schwere Stiefel, Stiefel aus Leder und Fell. Eine grobe Stoffhose, eine dunkle Lederjacke, einen Hut mit Feder. Auf den Bäumen singen lustig die Vögel, Rehe springen


Eine Frau sitzt auf der Parkbank, denkt an Topfblumen, an die frühen Freuden und die frühen Freunde. Sie sieht hinüber zum Teich und beobachtet die Tauben und Enten. Spaziergänger laufen über Wege. Menschen liegen auf Wiesen, spielen mit Bällen und Ringen.

Samstag, 12. April 2008

der Morgen 2

Jede Stunde so viele Gestalten,
wie die Zeit, die sie weit bewegte,

die Zeit die uns bindet,
die Zeit die uns trennt,
meine Rose, Kerze meines Herzens,
ausgegangen, dunkel noch die Dochte.

Dein Bild, Deine Worte.
Mein Aug’, meine Seele,
entzwei – entschuldige mich,
ich werde traurig sein.

Dein Glück, Deine Nähe.
mein Blick, meine Träne,
vorbei – erinnere mich,
ich werde bei Dir sein

Dein Licht, Deine Frage.
mein Schmerz, meine Freude,
herbei – bewahre mich,
wir wollen Freunde sein

Montag, 21. Januar 2008

der Hafen

an den Mündern deiner Ufer
walten Winde meiner Segel
harren meines Bootes Mast
harren meiner Frachten Last

an Gestaden singen Lieder
kräuseln Wasser meine Strudel
heizen meiner Sande Glut
heizen meiner Lande Blut

in Untiefen trüber Tümpel
Wasserpflanzen meiner Nebel
trinken meiner Steine Saft
tränken meiner Tränen Kraft